A + S Aktuell - Ausgabe 19 - 2017

Hersteller MCB-Verlag

Artikel-Nr.: SW10268

 

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Produktinformationen "A + S Aktuell - Ausgabe 19 - 2017"

Kommentar zur Gesundheits- und Sozialpolitik:
Verteilungskämpfe nicht nur rund um die Digitalisierung und den Morbi-RSA

(A+S 19 – 17) Beim Geld hört bekanntlich jede Freundschaft auf. Und wenn die zu verteilenden Geldmittel durch Budgetierungen oder politische „Grenzen“ gedeckelt sind, beginnen erbitterte Verteilungskämpfe unter den Akteuren, die es in sich haben können. Auf diese Arten von „Kriegen“ sollte sich das bundesdeutsche Gesundheitswesen vorbereiten. Sie werden aller Voraussicht nach in der 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ausgefochten werden. Die ersten Anzeichen kann man schon jetzt klar erkennen. Denn ein sich immer mehr öffnender Riß geht nicht nur durch die Ärzteschaft, die immer noch Dreh- und Angelpunkt der Versorgungsstrukturen ist, sondern auch durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Kein Wunder, schließlich warten mehr als 220 Mrd. € darauf, möglichst gerecht verteilt zu werden, wenn sie einmal im Gesundheitsfonds gelandet sind. Verursacher für die kommenden gesundheitspolitischen „Schlachten“ unter den Akteuren gibt es einige. Nicht nur die Patienten, der Wertewandel in der Gesellschaft, auch die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen und der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) tragen ihr Scherflein dazu bei.

Gesundheits- und Sozialpolitik:
FDP: Der Abschied von liberaler Klientelpolitik trifft Apotheker hart

(A+S 19 – 17) Drei Tage lang, vom 28. April bis zum 30. April 2017 trafen und stritten sich die Delegierten der FDP-Basis bei ihrem 68. Bundesparteitag im Berliner Bezirk Kreuzberg um die Details ihres Wahlprograms 2017. Allein rund 45 Minuten der wertvollen Diskussionszeit gingen für eine Berufsgruppe im Gesundheitswesen drauf, für deren Interessen die Liberalen in früheren Jahrzehnten mit an vorderster Front gekämpft hatten. Doch die Zeiten, in denen die FDP als „Partei der Apotheker“ galt, dürften nach dem Thing in der Hauptstadt vorbei sein.

Ärzte:
FALK-Macht steigt durch Eintritt von siebter KV

(A+S 19 – 17) Spätestens seit den Wahlen zum neuen Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 3. März 2017 war klar, der Einfluß der „Freien Allianz der Länder-KVen“ (FALK) innerhalb des vertragsärztlichen Machtgefüges war gewaltig gestiegen. Seither verfügt der bisher von sechs Kassenärztlichen Vereinigungen (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und Westfalen-Lippe) getragene Zusammenschluß in einigen Ausschüssen der KBV „sogar über die Mehrheit“ (vgl. A+S 10 – 17, S. 10f.). In den Gängen des Maritim Hotels munkelte man schon damals über den Beitritt einer siebten KV. Dieser dürfte nun vollzogen worden sein, wie es FALK am 28. April 2017 per Aussendung freudestrahlend mitteilte.

Gesetzliche Krankenversicherung:
Mitgliederentwicklung I: Das Gros des Zuwachses bleibt bei den AOK-Siegern hängen

(A+S 19 – 17) Die Beamten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) werden immer besser. Bereits am 2. Mai 2017 legten sie ihre Monatsstatistik der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zum Stichtag 1. April 2017 vor. So schnell hatten sie trotz eines Feiertages die Meldungen der 113 noch bestehenden Krankenkassen gem. Formular KM1 ausgewertet. Danach steht fest: Die GKV konnte zu Jahresbeginn nicht nur einen neuen Mitglieder-, sondern auch einen neuen Versichertenrekord verbuchen. Über 55,8 Mill. GKV-Mitglieder, so viele Köpfe fand man noch nie in den BMG-Statistiken. Auch die Versichertenzahl stieg. Am 1. April 2017 wurden 72.071.799 Per-sonen von den 113 Krankenkassen betreut und versorgt. Die „Beute“ verteilt sich zum großen Teil auf eine Kassenart. Denn nur das „grüne Lager“ der Ortskrankenkassen legte mächtig zu, während das „blaue Lager“ der Ersatzkassen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren anfängt zu schwä-cheln. Immerhin: Nur noch zwei Bilanzen der anderen Kassenarten waren rot gefärbt.

Mitgliederentwicklung II: Die Ortskrankenkassen dominieren – Der Markt stellt Fragen

(A+S 19 – 17) In den ersten drei Monaten des Jahres 2017 setzten die elf Ortskrankenkassen ihren „Siegeszug“ bei der Mitglieder- und Versichertenentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ungebremst fort. Rund 70 Prozent des GKV-Nettozuwachses des I. Quartales 2017 blieb im AOK-System hängen (vgl. Beitrag in dieser A+S-Ausgabe.). Kein Wunder, wenn also sieben der elf Schwestern aus dem „grünen Lager“ die TOP 10-Liste des neuesten GKV-Mitglieder-Rankings nach Köpfen des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes „dfg – Dienst für Ge-sellschaftspolitik“ dominierten. Nicht nur dieses Details geht aus den Erhebungen der dfg-Redaktion zum Stichtag 1. April 2017 hervor, das am 11. Mai 2017 publiziert wurde.

GKV-Fusionsautobahn: Zwei BKKen wollen es wagen

(A+S 19 – 17) Im BKK-Landesverband MITTE wollen es zwei mittlere Betriebskrankenkassen wagen, sich zusammen mittels freiwilliger Vereinigung unter die TOP 50 der Gesetzlichen Kranken-versicherung (GKV) zu katapultieren. Der Fusionstermin selbst ist für den 1. Oktober 2017 geplant.

Personalia:

1. KV Berlin: Ein Kinderarzt soll die Coordt-Nachfolge antreten
2. KZV Schleswig-Holstein: Vorstand komplettiert, neuer Vorsitzender gewählt
3. KZV Berlin: Der alte Chef ist wieder der neue
4. BVDN mit Doppelspitze
5. Saarländische Krankenhausgesellschaft plötzlich ohne Vorsitzende
6. Wachwechsel bei der Paul Gerhardt Diakonie
7. Österreich: Überraschend schnell neuer Hauptverbandschef gefunden
8. LUTHER angelt sich ehemalige vfa-Hauptgeschäftsführerin
9. IGES mit neuem Bereichs-Leiter Krankenversicherung

Verlagsmitteilung:
Einladung zum 9. A+S-Netzwerkertreffen im „Haifischbecken Gesundheitswesen“

Nur wenige andere Bereiche in der deutschen Wirtschaft erfordern ein solch großes Spezialwissen wie das deutsche Gesundheitswesen. Täglich werden Entscheidungen durch gesetzlich definierte Sperren blockiert, ist kaum noch ein Blick über den eigenen Tellerrand möglich. Die Auswirkungen sind bekannt: Man schmort im eigenen Saft. Wer sich in einem fachlichen Netzwerk befindet, versteht mehr, kann optimal entscheiden.
Nach den positiven Resonanzen auf die ersten acht Meetings wollen wir zusammen das bestehende Netzwerk aus interessanten Persönlichkeiten weiter vergrößern und etablieren. Dazu haben wir uns der Hilfe des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes "A+S aktuell - Ambulant und Stationär aktuell" versichert. Für den 9. Workshop am 07. und 08. Juni 2017 zieht es uns nach Hamburg in die Räumlichkeiten des Grand-Elysée Hotels. Das Thema: „Digitalisierung im Gesundheitswesen – Aufbruch ins Neuland?“