A + S Aktuell - Ausgabe 36 - 2019

Hersteller MCB-Verlag

Artikel-Nr.: SW10375

 

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Produktinformationen "A + S Aktuell - Ausgabe 36 - 2019"

Ärzte:
Politik und Kassen sorgen 2020 für tolle Honorarzuwächse

(A+S 36 – 19) In den letzten Jahren gehörte es quasi wie bei Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern zum Ritual, daß sich die jährlichen Honorarverhandlungen für die Vertragsärzte zeitlich in die Länge zogen. Eine Sitzung des Bewertungsausschusses folgte auf die nächste, das Gehake endete meist erst nach der so und so vielten „Runde“ – oder gar in dem um „Unabhängige“ erweiterten Gremium. Es geht auch anders, vor allem, wenn auf der einen Seite die Akteure wechseln. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-SV) schlossen bereits am 23. August 2019 ihre Honorarverhandlungen für das Jahr 2020 überraschend schnell ab. Neben einer geringen Steigerung des Orientierungswertes (OW) für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen in Höhe von 1,52 Prozent vereinbarte man extrabudgetäre Verbesserungen für die Vergütung der „sprechenden“ Humangenetik und löste Geld zur Förderung von Videosprechstunden aus den Säckeln der Kassen. Und das bereits ab dem 1. Oktober 2019. Beide Seiten zeigten sich zufrieden – auch wenn es an der vertragsärztlichen Basis grummelte –, meldeten lapidar wie pflichtgemäß den Abschluß und verzogen sich wieder in die eigenen Zentralen.

Gesetzesformulierungen: SpiFa präsentiert neue Ideen zur intersektoralen Versorgung

(A+S 36 – 19) Eigentlich mögen die bundesdeutschen Gesundheitspolitiker es besonders, wenn ihnen die Lobbyisten von Interessensverbänden gleich fertige Passagen für notwendige Streichungen und Neuformulierungen von Paragraphen des SGB V „liefern“. Dann kann man sich das Anfordern von so genannten „Formulierungshilfen“ beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) ersparen und muß dieses nur noch um Prüfung des Vorgelegten bitten. Dieser Mühe der Formulierung eigener Gesetzesvorschläge unterzog sich der Spitzenverband Fachärzte Deutschland (SpiFa), um die aus seiner Sicht notwendige Neustrukturierung der fachärztlichen Versorgung anzustoßen und dazu auch gleich die notwendigen Normen für die Honorierung dieser, aus SpiFa-Sicht, „intersektoralen“ Versorgung festzuzurren.

Wir dokumentieren die Vorschlagsteile des SpiFa-Konzeptes im vollen Wortlaut.

Krankenhäuser:
Studie belegt erneut: Kliniken haben ihre Kosten nicht im Blick

(A+S 36 – 19) Seit fast zehn Jahren beklagt der Deutsche Verein für Krankenhaus-Controlling (DKVC) eine gewisse Ignoranz von Führungskräften und Entscheidungsträgern in den Krankenhäusern gegenüber „Zahlen“ und deren Auswirkungen. Auch die am 27. August 2019 in Berlin vorgestellte achte Studie „Controlling im deutschen Krankenhaussektor 2018/2019“ förderte für Beobachter wieder erschreckend negative Details zu Tage. Wenn man die ungeschminkten Controller-Bewertungen liest, dann wundert man sich nicht mehr, warum nicht nur so manche kommunalen Träger immer wieder Steuergelder in ihre Einrichtungen nachschießen müssen – vor kurzem hatte es z.B. die Coburger RegioMed Gruppe nötig – oder aber Kliniken gar in die Insolvenz rutschen, nicht nur wenn sich die Fallzahlen nach unten bewegen. Der Vorstandsvorsitzende des DKVC, Prof. Dr. rer. pol. Björn Maier (46), faßte vor Journalisten die ernüchternden Erkenntnisse aller Studien in einem drastischen Satz zusammen: „Es hat sich nichts geändert“! Betreut wurde die Ausarbeitung in diesem Jahr zum ersten Male von dem Münsteraner Wirtschaftsprüfungsunternehmen Curacon GmbH.

Pflege:
Stationäre Pflegeheime: Man spricht viel europäisch

(A+S 36 – 19) So wichtig er auch ist und je mehr Bedeutung er gewinnt: Der bundesdeutsche Pflegemarkt ist genauso fragmentiert und ungeordnet wie unübersichtlich – wie sonst kaum ein anderer Sektor im bundesdeutschen Gesundheitswesen. Das liegt nicht nur an den diversen Unter-schieden, wie die Pflegebedürftigen vor Ort betreut werden. Also von ambulanten Diensten, teilstationär oder durch stationären Einrichtungen. Statistiken oder gar vollständige Übersichten finden sich kaum, da viele Betreiber z.B. von ambulanten Pflegeeinrichtungen Selbständige sind und größeren Pflege-Anbietern ein ganzes Konglomerat von Einrichtungen gehören. Am besten läßt sich der „Markt“ noch im Bereich der stationären Pflege darstellen, da mittlerweile – neben deutschen privaten Besitzern und ihren Gesellschaften sowie den frei-gemeinnützigen Organisationen – ein größerer Teil der stationären Pflegeheime von ausländischen Gesellschaften betrieben werden. Diese sind weitgehend zur Publizität verpflichtet und unterliegen gewissen, minimalen Transparenz-Vorgaben. Daher wagt die A+S-Redaktion zum ersten Male in dieser A+S-Ausgabe ein „A+S-Pflegeheim-Ranking“ der 30 größten Pflegeheimbetreiber. Das Ranking erfolgt ohne Gewähr auf Vollständigkeit der Angaben, denn trotz aller sorgfältigen Recherchen ist die Daten-Ausgangslage mehr als dürftig. Eines ist aber sicher: In den Schaltzentralen von neun der 30 aufgelisteten Unternehmen hört man bereits meist nur ausländische Sprachen von den Entscheidungsträgern bzw. den Eigentümern.

Gesetzliche Krankenversicherung:
KV45: Langsam geht es ans „Eingemachte“

(A+S 36 – 19) Kaum liegen die ersten, schweren konjunkturellen Schatten über der deutschen Wirtschaft, da produziert die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) auch schon Defizite. Diesen Eindruck könnten die am 4. September 2019 vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) präsentierten Rechenergebnisse für das 1. Halbjahr 2019 der 109 noch verbliebenen Krankenkassen (KV45) erwecken. Statt wie im Vorjahreszeitraum 2018 noch ein Plus in Höhe von 720 Mill. € in die Scheuer zu fahren, summieren sich die Zahlen jetzt für die ersten sechs Monate des Jahres 2019 auf ein Minus in Höhe von 544 Mill. €. Der Unterschied von über 1,2 Mrd. € ist beachtlich und darf nicht – wie von der Politik gewünscht – klein geredet werden. Denn mit verantwortlich für das Defizit dürfte auch das umfangreiche Verteilen von „Zückerle“ an die Leistungserbringer durch den Gesetzgeber gewesen sein.

Personalia:

1. Das ging schnell: Ex-Staatssekretär mit neuem Job
2. BMG: Spahn baute einmal wieder personell um
3. SpiFA stockt den Vorstand auf
4. KBV angelt sich IT-Mann aus dem BMG-Reservoir
5. Korian erweitert deutschen Beirat

Einladung zum 14. A+S-Netzwerktreffen im „Haifischbecken Gesundheitswesen“

(A+S 36 – 19) Nur wenige andere Bereiche in der deutschen Wirtschaft erfordern ein solch großes Spezialwissen wie das deutsche Gesundheitswesen. Wer sich in einem fachlichen Netzwerk befindet, versteht mehr, durchdringt Hintergründiges und kann optimal entscheiden. Das A+S-Netzwerktreffen entwickelte sich im Verlauf der letzten Jahre zu einer im bundesdeutschen Gesundheitswesen etablierten Veranstaltung, auch dank der Unterstützung des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes "A+S aktuell - Ambulant und Stationär aktuell" vergrößert sich der Kreis interessanter Persönlichkeiten ständig.

Für das Herbstreffen, den 14. Workshop am 18. Oktober 2019 zieht es die A+S-Netzwerker traditionsgemäß nach Berlin. Das Thema: „Ambulant ist das neue Stationär“. Gemeinsam will man dort aktuelle politische und juristische Herausforderungen ansprechen und innovative wie interdisziplinäre Konzepte für das deutsche Gesundheitswesen erarbeiten. Insbesondere steht die sektorenübergreifende Versorgung im Gesundheitswesen im Vordergrund der Beratungen.

Tagsüber referieren erfahrene Akteure des Gesundheitswesens und stehen zur Diskussion bereit. Am Abend knüpfen und verstärken die Nachwuchskräfte ihre bestehenden und neuen Kontakte bei einem gemeinsamen Abendessen.

Wann:     Freitag, 18. Oktober 2019 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr, ab 19:00 Uhr gemeinsames Essen.

Nähkästchen-Gäste:
Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Dr. Andreas Köhler, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Ehrenpräsident des SpiFa.