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A + S Aktuell - Ausgabe 46 - 2021

Hersteller MCB-Verlag

Artikel-Nr.: SW10479

 

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Produktinformationen "A + S Aktuell - Ausgabe 46 - 2021"

Kommentar zur Gesundheits- und Sozialpolitik:
Corona-Entwicklung verdirbt glatten „Ampel“-Start

(A+S 46 – 21) Die Chef-Unterhändler von SPD, BündnisGRÜNEN und FDP trafen sich am frühen Morgen des 15. November 2021 zum ersten Male in der Berliner Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg, um in die Schlußphase der Koalitionsverhandlungen für eine „Ampel“ einzutreten. Bis zu diesem Termin – der von Demonstrationen von Klimaschützern begleitet wurde – drangen kaum Details aus den Beratungen der 22 eingesetzten Arbeitsgruppen heraus (vgl. zuletzt A+S 43 – 21, S. 4ff.). Denn die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie und das dadurch ausgelöste mediale Interesse überlagerten alles. Durchstechereien hätten kaum Aufmerksamkeit gefunden. Der Virus und seine Folgen dürften aber auch insgesamt der „Ampel“ einen glatten Start verderben. Schon jetzt steht fest, daß der ehrgeizige Plan, den SPD-Kandidaten Olaf Scholz MdB (63) zum nächsten Bundeskanzler zu wählen, nicht in der Nikolauswoche 2021 zu realisieren ist.

Gesundheits- und Sozialpolitik:
MVZ: GMK kann sich nicht zu rigiden Maßnahmen durchringen

(A+S 46 – 21) Daß sich die Strukturen der ambulanten medizinischen Versorgung in einer gewis-sen Umbruchphase befinden, das ist nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die Unlust der nachwachsenden Generationen in den medizinischen Berufen zur Niederlassung in eigener Praxis – weil man die Übernahme wirtschaftlicher Verantwortung fürchtet – führte u.a. zum massiven Ausbau der Medizinischen Versorgungszentren (MVZen). Deren Zahl wächst und wächst und lockt neben Klinikträgern auch (internationale) Investoren an. Der zunehmende wie massive Einstieg „fremden Geldes“ in das bundesdeutsche Gesundheitswesen beunruhigt seit Jahren die obersten Körperschaften der Vertrags(zahn-)ärzteschaft (vgl. zuletzt A+S 27 – 19, S. 2ff.). Vor allem die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) appellierte wiederholt an die Politik, endlich regulativ tätig zu werden. Den Aufkauf weiterer Praxen verhinderten die bisherigen, zögerlichen Schritte aus Berlin jedoch nicht. Wohl aufgeschreckt durch die Meldung vom 26. Oktober 2021, daß in Hamburg durch einen erneuten Deal ein riesiges Konglomerat von zahnärztlichen Einrichtungen (Z-MVZen) entstehen soll (vgl. Beitrag in dieser A+S-Ausgabe), beschäftigten sich die Gesundheitsminister und -senatoren des Bundes und der Länder am 5. November 2021 erneut mit dem The-ma. Der Beschluß der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) ist zwar nicht wachsweich. Aber letzt-endlich schieben die Länder die Verantwortung wieder an den Bund zurück.

Wir dokumentieren das GMK-Papier im vollen Wortlaut.

Zahnärzte:
Z-MVZ: Wenn die eine „Heuschrecke“ mit einer anderen „dealt“

(A+S 46 – 21) Während sich Deutschland mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigt kaufen sich (internationale) Investoren fast unbemerkt kleine Konzerne im bundesdeutschen Gesundheitswesen zusammen. Dabei verfolgen die „Heuschrecken“ oft genug eine „buy-and-build“ Strategie, bei der durch mehr oder minder große Zukäufe fachgleiche Einrichtungen zu einer Unternehmenskette zusammengeführt werden. Je größer das Konglomerat, umso höher der später zu erzielende Preis. Letztendlich landet dieses dann im Rachen eines weltweit tätigen Konzernes. Das Ziel, einen absoluten „Marktführer“ im Bereich der zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren (Z-MVZen) in Deutschland zu schaffen, erreichte am 25. Oktober 2021 die französische Private Equity Gesellschaft (PEG) PAI Partners SAS. Die Pariser kauften mit dem verein-barten Deal der schwedischen „Heuschrecke“ Altor Equity Partners deren deutsche Z-MVZ-Grup-pe ab. Das Bundeskartellamt (BKartA) handelte schnell. Die Anmeldung des Zusammenschlusses erfolgte am 26. Oktober 2021 (Az.: B3 – 137/21), die Freigabe erfolgte bereits am 10. November 2021. Angesichts der immer noch bestehenden Fragmentierung des Marktes blieb der Behörde auch nichts anderes übrig.

Apotheker:
DAV: IT-Gesellschaft mit erheblichem „Schönheitsfleck“

(A+S 46 – 21) Unter dem Dach der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fin-det man einige Wirtschaftsbetriebe. Nicht nur der GOVI-Verlag, sondern auch die anderen Gesellschaften sollen das Leben der bundesdeutschen Pharmazeuten optimieren helfen. Am 11. November 2021 kam auf Initiative des Deutschen Apotheker Verbandes (DAV) ein neues „Kind“ hinzu. 16 von 17 regionalen Landesapothekerverbänden und -vereinen (LAVen) gründeten die GEDISA GmbH, die Gesellschaft für digitale Services der Apotheken mbH. Der Gründungsakt hat nur einen erheblichen Schönheitsfleck: Der reichste LAV zog nicht mit.

Gesetzliche Krankenversicherung:
Studie: Negative Vermögen führen zu Welle von Erhöhungen der Zusatzbeiträge

(A+S 46 – 21) Der höchste Bundeszuschuß an den Gesundheitsfonds in Höhe von 28,5 Mrd. € im Jahr 2022 ist längst beschlossene Sache. Doch wenn die führenden Gesundheitspolitikerinnen und -politiker in der angepeilten „Ampel-Koalition“ glauben sollten, daß sie mit dem Durchwinken der Beschlußvorlage der gewesenen Großen Koalition (GroKo) eine gewisse öffentliche Ruhe rund um die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) erzeugten und sich etwas Zeit und Muße für Reformmaßnahmen erkaufen konnten, so dürften sie sich getäuscht haben. Laut der neuesten Studie vom 5. November 2021 aus der Analystenschmiede der Essener BITMARCK Holding GmbH, die der A+S-Redaktion vorliegt, rollt im kommenden Jahr eine Welle von Erhöhungen der Zusatz-beiträge (ZBS) auf die Beitragszahler zu. Denn es dürften schon Körperschaften existieren, die Ende 2021 rechnerisch ein negatives Vermögen aufweisen. Das „Märchen“ von stabilen GKV-Beiträgen würde damit der Vergangenheit angehören.

Neuer GKV-Mitgliederrekord: Die „Lehrmädchenquote“ begünstigte BKKen

(A+S 46 – 21) Kaum wird das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nur noch von einem „geschäftsführenden“ Ressortchef geführt, gehen die dort Beschäftigten anscheinend ihre Routinearbeiten gemächlicher an. Die so genannten KM1-Zahlen zum Stichtag 1. Oktober 2021 veröffentlichte man jedenfalls mit erheblicher Verspätung. Wie dem auch sei, in den Statistiken der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) machte sich die übliche „Lehrmädchenquote“ deutlich bemerkbar. Also die von Auszubildenden und Studierenden neu eingegangenen Mitgliedsverhältnisse bei einer Krankenkasse. Das hatte zur Folge, daß der gesamte Sozialversicherungszweig bei einem neun-Monatszuwachs von netto 285.250 Mitgliedern einen neuen Mitgliederrekord verzeichnen konnte. Zum Stichtag verfügten 57.428.408 Personen über so ein „Verhältnis“ zu einer Körperschaft für ihre Gesundheitsversorgung. Im Gegensatz zu früheren Quartalen gab es zahlreiche Sondereffekte, die auf den ersten Blick bei der 77-köpfige Familie der Betriebskrankenkassen (BKKen), das so genannte „gelbe Lager“ der GKV, Freude ausgelöst haben dürfte. Allerdings profitierte diese Kassenart im großen Maße vom Zuwachs der so genannten „Wachstumskassen“.

Personalia:

1. BDA einstimmig für weitere Dulger-Amtszeit
2. LAV Niedersachsen setzt auf Kontinuität
3. bvitg wählte Ein-Jahres-Vorstand