A + S Aktuell - Ausgabe 30 - 2022

Diese Woche im A + S Ambulant und Stationär Aktuell - Ausgabe 15 - 2023

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„Ich bitte um das Wort!“:
Ambulante Zahnmedizin quo vadis?

(A+S 15 – 23) Seit Jahren gelten Medizinische Versorgungszentren (MVZen) in der ambulanten Versorgung der Bevölkerung als eine der modernsten Formen der Leistungserbringung für Heilbe-rufler. Flexiblere Arbeitszeiten als in einer Single-Praxis, die auch Krankheits- oder familiäre Problemstellungen aufzufangen vermögen, der konsiliarische Austausch mit Kollegen bei diffusen Di-agnosen – die Liste der Vorzüge ließe sich beliebig fortsetzen. Von den möglichen, positiven ökonomischen Folgen einmal ganz abgesehen. Letztere haben auch (internationale) Investoren wie Private Equity Gesellschaften (PEGen) und Family Offices (FOen) erkannt, die dabei sind auf breiter Front ihre „iMVZ-Gruppen“ zusammen zu schmieden. Nicht nur (zahn-)ärztlichen Berufspolitikern stößt diese „Gefahr für die Freiberuflichkeit“ auf, Gesundheitspolitiker aus den Ländern wie dem Bund warnen vor den Folgen der Ökonomisierung. „Klare gesetzliche Regulierungen“ für die Gründung und den MVZ-Betrieb würde daher die Zahnärzteschaft begrüßen, erklärt nun der zuständige Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Konstantin von Laffert (57). Der Hamburger Zahnarzt setzt damit in der immer aufgeheizter wirkenden Debatte ein gewisses Signal, an dem sich die Politik bei der Erarbeitung von neuen Vorschriften orientieren könnte. In der A+S-Rubrik „Ich bitte um das Wort!“ erhalten Entscheidungsträgerinnen und -träger aus dem bundesdeutschen Gesundheitswesen die Möglichkeit, statt in Interviews durch Namensbeiträge zu aktuellen Themen Stellung zu beziehen.


Kommentar zur Gesundheits- und Sozialpolitik:
Atemlos auf den Omnibus-Bahnhof zueilen

(A+S 15 – 23) Man wird vor dem geistigen Auge dieses Bild einfach nicht los: Ein völlig aufgelöst und atemlos wirkender wie hektischer SPD-Bundesgesundheitsminister namens Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Karl W. Lauterbach MdB (60) eilt mit wehenden Rockschößen – gefolgt von folgsamen, beamteten „Dienern“ aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) – nahe der Zentrale der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KVB) im noblen Bezirk Charlottenburg über den dortigen Omnibus-Bahnhof. Um mit aller Macht den nächsten Flixbus zu erreichen. Denn der soll das nächste Gesetzes-Paket überbringen. Die Destination ist egal – der Bundestag nickt per se alles ab, was aus der Berliner Mauerstraße „geliefert“ wird. Der so zur Abfahrt bereitstehende Gesetzes-Omnibus muß nur „bestückt“ und abgefertigt werden. So zuletzt geschehen in der Kabinettssitzung vom 6. April 2023. Da fuhren der 116-seitige „Entwurf eines Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes“ (PUEG) genauso ab wie das ALBVVG. Unter diesem Kürzel verbirgt sich das „Arzneimittel-Lieferengpaßbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz“ des BMG. Und der nächste Omnibus dürfe schon bereitstehen: Am 12. April 2023 lüftete der Sozialdemokrat vor der Bundespressekonferenz in Berlin seine Pläne zur Cannabis-Problematik. Die zuvor vollmundig ver-kündeten politischen „Ziele“ einer vollständigen „Freigabe“ waren dahingeschmolzen wie der Schnee unter den Einwirkungen einer strahlenden Frühjahrs-Sonne.

Gesundheitswirtschaft / Krankenhäuser:
Der Strukturwandel geht nicht nur in eine Richtung

(A+S 15 – 23) Wann und wie sich der Bund und die Länder auf eine gemeinsame Reform der Strukturen des bundesdeutschen Krankenhaussektors einigen werden, das steht bekanntlich noch in den Sternen. Allerdings nimmt der „Markt“ den politischen Entscheidungsträgern durch eine er-höhte Anzahl von Mergers & Acquisitions (M&A) bereits einige Weichenstellungen ab. Aber das nur in Trippelschritten (vgl. zuletzt A+S 13+14 – 23, S. 3ff.). Und: Marktbewegungen haben viele Facetten. Dazu gehört, daß einst geplante wie spektakuläre „Aktionen“ auch abgeblasen werden können. Bestätigungen für diese Erkenntnis aus der freien Wirtschaft konnte man in den letzten Wochen verzeichnen.

Personalia:

1. OSG: Die erste bundesweit tätige iMVZ-Gruppe erhielt neue CEO
2. MEDZENTRUM angelt sich Ex-RHÖN Klinikum-Chef
3. KZBV verteilt Latifundien
4. DAV verliert Vorsitzenden aus „Gesundheitsgründen“
5. ABDA-Kommunikation: Neubesetzung per „Hausberufung“
6. Universitätsmedizin Rostock mit neuer Vorstandsvorsitzenden
7. MEDIAN angelt sich neuen CFO
8. biha: Eine Ära ging zu Ende
9. AOK Baden-Württemberg: Weiblicher Vorstand rückt erst 2024 auf
10. vivida BKK: Stühlerücken auf der Vorstandsebene
11. MD Bund verstärkt Präsenz in Berlin
12. Unfallkasse NRW: Nachfolgeregelung mit „Geschmäckle“
13. Und dann waren da noch …die Protest-Usancen der so genannten „Letzten Generation“

 

Verlagsmitteilung I:

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