A + S Aktuell - Ausgabe 38 - 2016

Hersteller MCB-Verlag

Artikel-Nr.: SW10238

 

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Produktinformationen "A + S Aktuell - Ausgabe 38 - 2016"

Kommentar zur Gesundheits- und Sozialpolitik:
Gesetzgebung: Politische Weiterentwicklungsideen gehen auseinander

(A+S 38 – 16) Nach dem für die beiden großen Volksparteien desaströsen Ergebnis der Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus vom 18. September 2016 dürfte der Bundestagswahlkampf eröffnet sein. Sollten sich die in den Urnengängen 2016 gezeigten Tendenzen auch im Bund fortsetzen, dann könnten im Hohen Haus an der Spree demnächst ebenfalls fünf bis sechs Fraktionen Platz nehmen. Auch eine wie auch immer geartete wie fragile Dreier-Koalition scheint aktuell durchaus nicht realitätsfern zu sein. Bei dieser Art von Bündnissen pflegen Gesetzgebungsverfah-ren außerordentlich mühsam zu sein und sie erfordern nach allen Erfahrungen von allen Beteiligten eine höhere Kompromißfähigkeit. Es sei denn, man hat schon vorher Gemeinsamkeiten zumindest für das zu erreichende politische Ziel gefunden und festgelegt. Man kann aber wohl mit Fug und Recht annehmen, daß vor allem die gesundheits- und sozialpolitischen Wege der jetzigen schwarz-roten Koalition ab 2018 auseinander driften dürften. Darauf deuten diverse politische Wortspenden und Beschlüsse aus der letzten Zeit hin, mit zum Teil überraschendem Inhalt. Einen Beleg dafür lieferte unter anderem die jüngste Haushaltsdebatte im Bundestag.

Gesundheits- und Sozialpolitik:
CDU/CSU-Papier: Geht es dem G-BA an den Kragen?

(A+S 38 – 16) Der Gemeinsame Bundesausschuß (G-BA) war und ist mächtig und einflußreich – wie schon seine Vorgängerinstitutionen. Die Strukturen und Wirkungen des obersten gemeinsamen Gremiums der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen prägten vor allem ihre (unabhängi-gen) Vorsitzenden. Während z.B. der ehemalige beamtete Staatssekretär im Bundesarbeitsminis-terium Karl Jung (+) bis 2004 als Vorsitzender des Bundesausschusses Ärzte/Krankenkassen für Geheimniskrämerei plädierte und eine absolute „closed shop“-Politik betrieb, die so manchen Antragsteller zum Verzweifeln brachte, setzte Dr. iur. Rainer Hess (75) von 2005 bis 2011 schon mehr auf eine gewisse Transparenz der Vorgänge in der Berliner Wegelystraße. Diese Tendenz ist seit 2012 auch bei Prof. Josef Hecken (57) zu erkennen, auch wenn so mancher Kritiker dem ehemaligen saarländischen Gesundheitsminister ein gewisses Allmachtstreben nachsagt. Denn vollständig zufrieden mit der Arbeit des Gremiums sind viele Entscheidungsträger in den Organisationen, der Gesundheitswirtschaft oder bei den Patientenvertretern immer noch nicht. Daß die Berliner Politik dem G-BA immer mehr Aufgaben und noch mehr Macht verschaffte, paßte so manchem Beteiligten nicht ins Weltbild. Daß ausgerechnet Unionskreise nun die vielfach geäußerte Kritik aufgreifen und eine quasi Verstaatlichung des Gremiums fordern, läßt erstaunen. In Berlin kursiert aktuell ein sechsseitiges Forderungs-Papier aus der Feder von zwei bekannten Gesund-heitspolitikern, das es in sich hat und das der A+S-Redaktion vorliegt.

Ärzte:
Honorare 2017: KBV kriegt noch nicht einmal Grundlohnsummenentwicklung

(A+S 38 – 16) Honorarverhandlungen im Gesundheitswesen unterliegen genauso wie Tarifverhandlungen für Arbeitnehmer gewissen Gesetzmäßigkeiten. Und: Der erzielte „Erfolg“ für die jeweilige Seite hängt oft genug von Personen und deren Durchsetzungsfähigkeit ab. Am 21. September 2016 einigten sich Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-SV) über die „Weiterentwicklung“ der vertragsärztlichen Honorare ab dem 1. Januar 2017. Federn lassen mußten bei diesem Thing in der Berliner Reinhardtstraße beide Seiten. Aber die schnelle Einigung soll nach Berichten aus dem Teilnehmerkreis vor allem eine Niederlage für den unabhängigen Vorsitzenden des Bewertungsausschusses, Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem (57), und die KBV-Vorständin Regina Feldmann (63) gewesen sein.

Personalia:

1. LAK Baden-Württemberg: Hanke mit neuer Vizepräsidentin
2. TK im 21. Jahrhundert erzeugt „Die Techniker“
3. MDK RLP fährt trotz Niederlage weiter auf juristischen Gleisen

Dokumentation:
GQMG formuliert hehre Ziele pro „Lean Management in der Gesundheitsversorgung“

(A+S 38 – 16) Traut man den Betriebswirtschafts-Gurus nicht nur in bundes- deutschen Landen, dann werden im bundesdeutschen Gesundheitswesen im-mer noch zu viele sachliche wie personelle Ressourcen verschwendet. Nicht überall dürften bereits moderne Managementmethoden eingezogen sein. Der Wechsel geht vor allem denjenigen, die auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit pochen, nicht schnell genug.

Modernen Formen des Führens und Wirtschaftens vor allem im stationären Sektor haben sich die Mitglieder der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG) auf die Fahnen ihrer Gesellschaft ge-schrieben. Aber einiges, das man in Kliniken und Firmen umsetzen kann, dürf-te auch für Körperschaften des öffentlichen Rechts interessant sein. Am 16. September 2016 wurde ein neues GQMG-Positionspapier bekannt, das hehre Ziele pro „Lean Management in der Gesundheitsversorgung“ formuliert. Für die Autoren ist das „schlanke“ Lenken und Führen keine Modeerscheinung des 21. Jahrhunderts, sondern „ein unverzichtbarer Beitrag zur Wettbewerbs-fähigkeit von Krankenhäusern und anderen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung“. Wer das im spezifischen Fachchinesisch formulierte Papier in seinem Betrieb in die Praxis umsetzen möchte, dürfte entweder externer Unterstützung bedürfen oder aber ihm ist bewußt, daß ihm ein längeres „Bohren dicker Bretter“ bevorsteht und ein gehöriges Standvermögen abgefordert wird. Laut GQMG soll „Lean Management“ auch den Patienten dienen – nicht nur dem Sparen. Erstere sind Menschen und ein besonderes „Gut“ – das wird von Ökonomen manchmal nicht ausreichend bedacht.

Wir dokumentieren das GQMG-Papier im vollen Wortlaut.

Terminvorankündigung:
Einladung zum 8. A+S-Netzwerkertreffen im „Haifischbecken Gesundheitswesen“

(A+S 38 – 16) Nur wenige andere Bereiche in der deutschen Wirtschaft erfordern ein solch großes Spezialwissen wie das deutsche Gesundheitswesen. Täglich werden Entscheidungen durch gesetzlich definierte Sperren blockiert, ist kaum noch ein Blick über den eigenen Tellerrand möglich. Die Auswirkungen sind be-kannt: Man schmort im eigenen Saft. Wer sich in einem fachlichen Netzwerk befindet, versteht mehr, kann optimal entscheiden.
Nach den positiven Resonanzen auf die ersten sieben Meetings wollen wir zusammen das bestehende Netzwerk aus interessanten Persönlichkeiten weiter vergrößern und etablieren. Dazu haben wir uns der Hilfe des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes "A+S aktuell - Ambulant und Stationär aktuell" versichert. Für den 8. Workshop am 30. September 2016 zieht es uns nach Berlin in die Räumlichkeiten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Das Thema: „Aktuelle Gesundheitspolitik“.

Das Netzwerktreffen wird durch Diskussionen zum Thema aktuelle Gesundheitspolitik im stationären Sektor dominiert sein. Wir werden gemeinsam konkrete Probleme thematisieren und innovative wie interdisziplinäre Konzepte für den deutschen Krankenhausmarkt erarbeiten. Insbesondere wird der Konflikt zwischen politi-schen Wünschen und den Grenzen der praktischen Umsetzung an „vorderster Front“ in den Focus gerückt. Am Abend wird bei einem gemeinsamen Abendessen der Nachwuchskräfte die Möglichkeit bestehen, wei-tere Kontakte zu knüpfen. Anschließend besteht die Möglichkeit das Berliner Nachtleben zu erkunden.

Wann: Freitag, 30. September 2016, von 9:00 (geändert) bis 15:00 Uhr. Ab 19:00 Uhr gemeinsames Essen
Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte und High Potentials aus dem deutschen Gesundheitswesen.

Eine Kostenerstattung des Teilnahmebeitrags kann bei Absage nur bis zum 23. September 2016 erfolgen.